Knochen

Knochen

Knochen (Ossa), die festesten Teile des tierischen Körpers, die das Gerüst und die Stütze desselben bilden, bestehen aus dem Knochengewebe mit harter Rindensubstanz und einer innern, schwammigen Marksubstanz, die das Knochenmark umschließt; zerfallen der Gestalt nach in lange oder Röhren-K. (die meisten K. der Gliedmaßen), dicke, kurze oder gemischte K. (Wirbel-, Hand-, Fußwurzel-K.). Die chem. Grundsubstanz ist der Knochenknorpel, d.i. eine Leim gebende Substanz, die mit unlöslichem phosphorsaurem Kalk (Knochenerde) durchtränkt ist. Die Ernährung erfolgt durch die Knochen- oder Beinhaut, eine dünne Bindegewebschicht mit Nerven und Blutgefäßen, die durch kleine Öffnungen in das Innere der K. dringen. Die Knochensubstanz ist von den mikroskopisch feinen Haversschen (Gefäß-) Kanälchen durchzogen, die von den Knochenlamellen umgeben sind. Zwischen den letztern liegen länglichrunde Hohlräume mit den Knochenzellen oder Knochenkörperchen. Das Knochensystem des Menschen besteht ohne die Zähne aus 213 K., die zusammen das Gerippe oder Skelett bilden. Aus tierischen K. gewinnt man Klauenfett, Knochenmehl, Glutin, Knochenkohle, Knochenasche, die entfetteten und gebleichten K. dienen zu Drechslerarbeiten. – Über die Verwertung der K. vgl. Friedberg (2. Aufl. 1901).


http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Knochen — Os …   Das große Fremdwörterbuch

  • Knochen — werden durch Verbrennen auf Knochenasche zu Düngemitteln verarbeitet. Das Gewichtsverhältnis zwischen organischer und anorganischer Substanz der Knochen wechselt nicht nur bei den verschiedenen Tiergattungen, sondern auch bei derselben Art, je… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Knochen — Knochen: Das seit dem 14. Jh. im dt. Sprachgebiet bezeugte Wort hat »Bein« im Sinne von »Knochen« weitgehend zurückgedrängt (s. den Artikel ↑ Bein). Mhd. knoche, mnd. knoke, niederl. kno‹o›k, schwed. mdal. knoka »Knochen« sind zu einem… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Knochen — (Ossa), die festesten Theile des Körpers der Wirbelthiere; sie setzen durch ihre Vereinigung das Knochengerüste (Skelet, Knochensystem) zusammen, welches dem Körper zur Stütze dient, durch die Beweglichkeit seiner Theile die Bewegung des Körpers… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Knochen — (Ossa; im Mittelhochd. knoche noch selten, statt dessen üblich bein, das noch jetzt in Schlüsselbein, Nasenbein etc. erhalten), harte, starre, schwere, gelblichweiße Körper, die, untereinander zu dem Skelett (s. d.) verbunden, das Gerüst des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Knochen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Er ist nur Haut und Knochen …   Deutsch Wörterbuch

  • Knochen — (ossa), das solide Gerüste, das den Weichtheilen des thierischen Körpers zur Unterstützung dient. Die Entstehung der K. aus Knorpelsubstanz hat Aehnlichkeit mit der Versteinerung; wie hier so tritt auch dort allmälig K.erde an die Stelle der… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Knochen — Knochen, ausschließlich bei Wirbeltieren auftretende, aus Stützgewebe bestehende, feste, unelastische, kaum verformbare Organe; dienen der Stütze des Körpers und der Mineralienspeicherung; bilden in ihrer Gesamtheit das Skelett. K.gewebe setzt… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Knochen — Sm std. (14. Jh.), mhd. knoche, mndd. knoke, knake Stammwort. Daneben anord. knúi Fingerknöchel aus * knūwōn, mit unerweitertem * knu neben einer k Erweiterung. Die Wörter können zu ig. * genu Knie gehören, vgl. gr. góny n. Knie, Gelenk, Knoten… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Knochen — 1. Aus fremden Knochen ist gut Mark kochen. 2. Besser an einem Knochen klauben, als gar kein Fleisch. Span.: Quien te da el hueso no te querria ver muerto. (Don Quixote.) 3. Das sind Knochen von dem verbotenen Fleisch, das die Klosterfrauen… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”